Die sicherlich meistgewählte Wanderroute zu den Drei Zinnen ist die ab dem Rifugio Auronzo. Ich wollte die Gunst des hochgelegenen Parkplatzes auch einmal nutzen und habe mich von dort aus auf den Rundweg um die Drei Zinnen aufgemacht. Das Refugio Auronzo ist über eine Mautstraße mit u. a. dem PKW erreichbar. Die Kosten liegen pro PKW bei 30€ (2021) für die Benutzung der Mautstraße, die gut ausgebaut ist und bis zum Parkplatz direkt am Rifugio Auronzo führt.
Ich entschied mich dazu, die Runde Richtung Osten zu starten, also gegen den Uhrzeigersinn um die Drei Zinnen zu wandern. Ich war wieder erst spät am Tag unterwegs, weshalb auf dem Rundweg schon nicht mehr ganz so viel los war. Die meisten Menschen kamen mir schon wieder entgegen und nur wenige machten sich mit mir auf den Weg. Der Weg führt über einen breit ausgebauten Schotterweg vorbei am Rifugio Lavaredo. Hinter diesem geht es links über den Paternsattel auf die Nordseite der Drei Zinnen.
Blick zurück Richtung Rifugio Auronzo.
Ab dem Paternsattel gibt es dann zahlreiche weitere Wandermöglichkeiten, die entweder direkt unterhalb der Drei Zinnen vorbeiführen (Achtung Steinschlaggefahr), mittig über das Plateau vor den Drei Zinnen entlangführen oder am nördlichen Rand dieses Plateaus vorbeiführen. Die ausgedehnteste Runde ist sicher jene, die ab dem Paternsattel zur von dort aus sichtbaren Dreizinnenhütte und ab dort am Nordrand des Plateaus vor den Drei Zinnen zurück zum Parkplatz führt.
Blick vom Paternsattel auf die Drei Zinnen.
Blick vom Paternsattel auf die Dreizinnenhütte.
Ich entschied mich für den Weg, der mittig über das Plateau führt, schließlich musste ich etwas Abstand zu den Drei Zinnen gewinnen, um sie mit meinem Objektiv komplett aufnehmen zu können. Dieser Weg ist allerdings schon deutlich schmaler als der breit ausgebaute Weg auf der Südseite der Drei Zinnen. Ziemlich zentral vor den Drei Zinnen fand ich dann auch einen Punkt, von dem aus ich den Sonnenuntergang aufnehmen wollte. Rechtzeitig zum Sonnenuntergang wurden die Drei Zinnen auch mit bestem Licht angestrahlt. Während der Zeitrafferaufnahmen konnten ich Wolken erkennen, die sich langsam den Weg über den Kamm im Osten der Drei Zinnen bahnten, diese sollten später noch relevant werden.
Die Drei Zinnen.
Die Kameras laufen.
Um zurück zum Auto zu gelangen, habe ich den Weg nach Westen fortgesetzt, und so die Umrundung der Drei Zinnen komplettiert. Nach der Kammüberschreitung im Westen der Drei Zinnen, mit Übertreten der Grenze von Trentino-Südtirol nach Venetien, verschlechterte sich die Sicht schlagartig auf null und ich stand mitten in den Wolken, die ich schon während des Sonnenuntergangs auf der anderen Seite der Drei Zinnen aufziehen sah. Die Stirnlampen waren nicht länger notwendig und blendeten viel mehr, als dass sie für bessere Sicht sorgten. Ich konnte so gerade den Weg zu meinen Füßen erkennen.
Die Nebelwand.
Zum Glück hatte ich den Standort meines Autos wieder per GPS markiert, so war zumindest die grobe Marschrichtung klar. Abzweigungen gab es kaum, sodass ich bis zum Parkplatz auf dem Hauptweg geblieben bin. Auch der Parkplatz war komplett in Nebel gehüllt und stellte sich als deutlich größer heraus als ich es bei der Ankunft wahrgenommen habe. In der Ferne waren der Generator des Rifugio Auronzo und das Klirren von Besteck zu hören. Zusätzlich zum GPS konnte ich mich also an den Geräuschen orientieren, da ich mein Auto nahe der Hütte geparkt hatte. Die Sicht verbesserte sich erst einige 100 Höhenmeter unterhalb des Parkplatzes wieder.
Hier geht’s zu den Zeitrafferaufnahmen bei YouTube: